Anfänge der Genese der ACT-Methode kann man schon im Jahr 1991 finden, als ich während der Praxis im Rehabilitationszentrum Kováčová (die Slowakei) oft mit Patienten nach der Operation des Rückgrats gearbeitet habe. Für die Therapie dieser Muskeln haben wir oft die Übungen von Roswitha Brunkow genutzt, deren Beitrag für die Therapie und für viele moderne Methodiken oft vergessen bleibt.
Als ich im Jahr 2006 den Behandlungsraum REHASPRING gegründet habe, haben die häufigen Fragen der Patienten zur effektiven und verständlichen Autotherapie gezielt. Allmählich hat sich so die Methode mit der Grundlage im System der Stützen entwickelt. Langjähriges Testen in der Praxis, Wertung der Patienten und der Erfolg der Therapie haben schließlich ins unkomplizierte System der Behandlung gemündet, was Akrale Koaktivierungstherapie ist.
Das Hauptziel der ACT-Therapie ist unsere falschen Bewegungsgewohnheiten mithilfe des motorisches Lernen richtigzustellen. Obwohl das motorisches Lernen ein bewusster Prozess ist (verläuft auf der Ebene der Gehirnhaut), ist es möglich die Aneignung durch die Wiederholung zu erreichen. Für erfolgreiches Fixieren neuer/geänderter Weise der Bewegungsdurchführung sind zahlreiche Wiederholungen notwendig – einige Studien geben um 2 000 Wiederholungen an.
Die Übungskombinationen der ACT-Methode nutzen die Positionen der frühen motorischen Entwicklung, dadurch wir alle durchgekommen sind. Jedoch während der Reifezeit gleichen sich die Spanne und die Verschiedenheit unserer Bewegungsfähigkeiten an unsere Umgebung und deren Forderungen an – ob schon negativ oder nützlich. Auf diesem Grund ist die ACT-Methode nicht nur ein therapeutisches Instrument, sondern reichert sie zugleich unsere motorischen Fähigkeiten mit diesem, oft vergessenem Muster an.
Während der ACT-Stütztungen sind die Stützen auf akrale Teile der Extremitäten genutzt – auf die Akren. Für Bedürfnisse der ACT-Therapie definieren wir primär zwei Typen der Akren:
Der Stütz auf die Akren realisiert man real oder virtuell. Der präferierte, reale Stütz ist der physische Stütz auf die Akren gegenüber den Segmenten des eigenen Körpers, bzw. gegenüber eigener Umgebung (Tisch, Boden, Wand, usw.). In den Fällen, wenn es nicht möglich ist den realen Stütz zu applizieren, nutzen wir den virtuellen Stütz, den wir gegenüber einem imaginären Hindernis durchführen und der vor allem für bessere Visualisierung der Richtung und bessere Intensität der entwickelten Kraft dient.
Auf die Effektivität der Übungen hat außer dem Stütz auf die Akren auch deren Wölbung den Einfluss, die man während der Übungen behalten soll. Das Unbehalten der Wölbung während des Stützes zeigt sich als Flachhand (Hyperextension der Finger) auf den Händen und als Flachfuß (Hyperextension der Zehen) auf den Füßen.
Die ACT-Methode stellt dank der Betonung der Aufrichtung des Rückgrats eine effektive Therapie für viele Störungen des Bewegungsapparats dar – von häufigen funktionellen und degenerativen Zuständen des Rückgrats bis zu sehr spezifischen Erkrankungen.
Die Aufrichtung des Rückgrats erreichen wir in ACT durch die Koaktivierung der ventralen und dorsalen Muskelketten, die durch die Nutzung der Akren im Laufe des Stützes aktiviert sind. Die richtige Belastung und der Stütz auf die Akren „starten“ das Bewegungsmuster, das zur Aufrichtung des Rückgrats führt. Qualitative Korrektion dieser Bewegungsmuster verläuft schon bewusst und das Vorkommen der motorischen Fehler wird durch die Wiederholung minimalisiert.
Auf Grund dieses Prinzips richten die ACT- Stütztungen das Rückgrat auf, tonisieren die Rückenmuskulatur, kompensieren die Dysbalancen und infolge stabilisieren sie den ganzen Bewegungsapparat. Überdies, in Ansehung dessen, dass die Stütztungen in der ACT-Methode auch tiefere Körpermuskeln aktivieren können, kann man die Therapie auch für die Stärkung der Atemmuskulatur nutzen und so ihre Funktion verbessern.
Der Therapeut, der in der ACT-Methode geschult ist, ist fähig die motorischen Fehler der Patienten auszuwerten und ist auch fähig ihnen ein sehr individuelles Programm der Autotherapie zu bieten. Nach der Fachinstruktion lernen die Patienten die ACT-Übungen und deren Variationen durchzuführen.
Gleichzeitig stellen sie fest, welche von eigenen alltäglichen Übungen sie mit ACT-Elementen anreichern können und so den Effekt der Therapie verstärken können. Mithilfe der kleinen Änderungen können so aus dem Aufräumen, aus der Arbeit am Computer oder im Garten Aktivitäten mit therapeutischem Potenzial werden.